Lexikon

Eierstockentzündung

Definition Eierstockentzündung

auch bekannt als: Oophoritis

Eierstockentzündung Wenn Krankheitserreger von der Gebärmutter über die Eileiter oder – weitaus seltener – mit Blut oder Lymphe zu einem Eierstock gelangen, rufen sie dort eine Entzündung hervor. Nicht selten sind zugleich auch der zugehörige Eileiter und das umgebende Bindegewebe, also die ganzen »Anhangsgebilde« (Adnexe) einer Gebärmutterseite, erkrankt, so dass eine Adnexitis entsteht. Bei den Krankheitserregern kann es sich um »einfache« Entzündungserreger handeln, gelegentlich aber auch um Gonokokken oder Tuberkulosebakterien. Die erkrankte Frau leidet unter ziemlich starken Schmerzen, die häufig zum Kreuz hin ausstrahlen; die Regelblutung ist oft unregelmäßig und schmerzhaft; der Stuhlgang ist träge; nicht selten besteht Ausfluss. Bei der akuten Eierstockentzündung bzw. Adnexitis sind diese Symptome ausgeprägt und meist von Fieber begleitet; bei der chronischen Erkrankung treten sie in gemilderter Form auf. Der untersuchende Arzt fühlt eine geschwulstartige Vergrößerung der Adnexe – im Bereich von Eierstock, Eileiter und umgebendem Bindegewebe rechts bzw. links von der Gebärmutter.

Die akute Eierstockentzündung bzw. Adnexitis erfordert strenge Bettruhe. Der Arzt verordnet Antibiotika zur Bekämpfung der auslösenden Bakterien, entzündungshemmende Mittel, vorzugsweise Corticosteroide (Kortison) sowie schmerzstillende und krampflösende Mittel. Im chronischen Stadium ist es zudem erforderlich, die körpereigene Abwehr zu steigern. Das gelingt mit feuchtwarmen Packungen, Kurzwellen, warmen Sitzbädern sowie durch Einlegen arzneihaltiger Scheidenzäpfchen. Wird auch auf diesem Wege keine Beschwerdefreiheit erzielt, bleibt als letzter Ausweg die operative Entfernung der erkrankten Organe. Nicht selten führt eine Adnexitis zur Kinderlosigkeit.