Gallenblasenkrebs Der Krebs der Gallenblase kommt bei Frauen etwa viermal so häufig vor wie bei Männern. Da in 60-90 Prozent der Fälle zusätzlich ein Gallensteinleiden vorliegt, wird immer wieder vermutet, dass Gallensteine die Krebsentstehung begünstigen. Dies ist jedoch zweifelhaft, denn immerhin tritt nur bei 1-2 Prozent der Gallensteinkranken letztendlich auch ein Krebs auf. Tückisch macht den Gallenblasenkrebs die Tatsache, dass er erst relativ spät Beschwerden verursacht, meist zu einem Zeitpunkt, an dem sich schon längst Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen, bevorzugt in Leber und Bauchfell, gebildet haben.
Zuerst machen den Betroffenen hartnäckige, über Monate andauernde Oberbauchbeschwerden zu schaffen. Dann tritt eine schmerzlose Gelbsucht hinzu. Diese entsteht durch einen Verschluss der Gallengänge, in dessen Folge sich Gallenfarbstoff ins Blut zurückstaut. Eine solche Gelbsucht, die ohne Schmerzen auftritt, ist im Hinblick auf eine mögliche Krebsentstehung daher stets ein ernstes Alarmsignal. Schließlich kann man im oberen Bauchbereich eine Schwellung tasten, und der Patient nimmt immer mehr an Gewicht ab.
Zur Erkennung des Krebses sind Ultraschalldiagnostik und Röntgenaufnahme der mit Kontrastmittel gefüllten Gallenblase ebenso hilfreich wie die Computertomografie. Meist ist jedoch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erforderlich, um die exakte Diagnose stellen zu können.
Als einzige Behandlungsmethode kommt die chirurgische Entfernung der gesamten Gallenblase, häufig mit einem Teil der Leber, in Frage. Die Operation muss jedoch, um erfolgreich zu sein, sehr frühzeitig erfolgen.