Listeriose Die im Tierreich weit verbreitete Listeriose-Erkrankung - Erreger sind bewegliche kurze Stäbchenbakterien, von denen es 14 Typen gibt - kann auch auf Menschen übertragen werden, wobei Haustiere, aber auch Schmutz- und Schmierinfektionen eine Rolle spielen. Bei Erwachsenen lösen die Bakterien jedoch häufig nur eine »stumme« Infektion ohne erkennbare Krankheitserscheinungen aus. Zu einer richtiggehenden Erkrankung kommt es nur unter besonderen Bedingungen wie Rekonvaleszenz, Schwangerschaft oder geschwächtem Immunsystem. Dann kann die Listeriose eine Hirnhaut- bzw. Gehirnentzündung, grippe- oder typhusähnliche Symptome, eine Mandelentzündung sowie Lymphknotenschwellungen hervorrufen. Am gefährlichsten ist die Krankheit jedoch für werdende Mütter, genauer gesagt, für deren ungeborenes Kind. Die Krankheitserreger können nämlich in den letzten Wochen der Schwangerschaft durch den Mutterkuchen (Plazenta) hindurch auf den Fetus übergehen und sich in dessen Körper massenhaft ausbreiten. Die Folge sind schwerste Krankheitserscheinungen, die in vielen Fällen zu einer Früh- oder Totgeburt führen. Als Spätschäden können sich geistige Entwicklungsstörungen einstellen. Selbst bei frühzeitiger Diagnose und Therapie kann nur ein Drittel der betroffenen Neugeborenen am Leben erhalten werden.
Die Diagnose wird durch den Nachweis der Erreger im Blut bzw. in Rachen-, Ohr- oder Augenabstrichen gestellt. In der Behandlung hat sich die Kombination von Sulfonamiden mit Antibiotika bewährt.
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