Sulfonamide Stickstoff- und schwefelhaltige Verbindungen, die sich vom Anilin ableiten und früher neben den Antibiotika in der Chemotherapie eine wichtige Rolle spielten. Sulfonamide hemmen die Vermehrung von Bakterien, indem sie einen für die Bakterien wichtigen Wuchsstoff blockieren, und unterstützen so die körpereigenen Abwehrkräfte des Organismus. Allerdings wird diese Wirkung nur bei ausreichend hoher Dosierung erreicht. Bei der Einnahme von Sulfonamiden muss sich der Kranke genau an die Anweisungen des Arztes halten, da eine unsachgemäße Anwendung das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen (Fieber, Hautausschläge, Nierenkomplikationen) begünstigt. Empfindlich gegen Sulfonamide sind unter anderem die Erreger der Wundinfektion, der Lungenentzündung, des Trippers, der Bakterienruhr und der Hirnhautentzündung. Heute werden Sulfonamide wegen zunehmender Resistenz der Bakterien und häufiger Nebenwirkungen wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und Unverträglichkeitsreaktionen der Haut allerdings nur noch selten - und dann vor allem bei Harnwegsinfektionen, Lepra und Toxoplasmose - eingesetzt.
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