Lexikon

Masern

Definition Masern

auch bekannt als: Morbilli

Masern Die Ansteckung mit Masern — der Erreger ist ein Virus — erfolgt fast ausschließlich von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion, also durch Anhusten oder Anniesen, niemals jedoch über Gebrauchsgegenstände. Wer einmal Masern durchgemacht hat, ist dagegen immun, d. h., er ist sein Leben lang vor einer zweiten Erkrankung geschützt. Die Dauer zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung, die Inkubationszeit, beträgt etwa 10-14 Tage. Doch schon einige Tage vor den typischen Krankheitserscheinungen ist der Erkrankte als infektiös anzusehen und bleibt es bis etwa eine Woche nach Ausbruch des Hautausschlages. Bevor dieser Hautausschlag auftritt, stellen sich als charakteristische Vorläufer oft Fieber, Husten und eine Bindehautentzündung ein. Als erste für Masern typische Erscheinung treten dann innen an den Wangen, gegenüber den oberen und unteren Backenzähnen, kleine grießkorngroße weißliche Flecken, die sogenannten Koplik-Flecken, auf, die etwa 2-3 Tage lang sichtbar bleiben. Der eigentliche Masernausschlag beginnt im Gesicht, auf der behaarten Kopfhaut sowie hinter den Ohren und geht dann rasch auf Hals, Rumpf und Gliedmaßen über. Er besteht aus kleinen roten Flecken und sieht aus, als habe jemand einen mit roter Farbe getränkten Pinsel über der Haut ausgeklopft. Am 2. oder 3. Tag des Fiebers erreicht der Ausschlag seinen Höhepunkt und beginnt dann schon wieder zu verblassen. Nach etwa einer Woche ist die Krankheit im Allgemeinen überstanden; die Genesung ist mit einer charakteristischen kleieförmigen Hautschuppung verbunden. Die unkomplizierten Masern haben eine gute Prognose: Nach der Entfieberung erholen sich die Kinder in der Regel erstaunlich rasch.

Im Durchschnitt verlaufen Masern bei Erwachsenen schwerer als bei Kindern. Mögliche Komplikationen, die darauf beruhen, dass krank machende Bakterien die geschwächte Abwehrkraft ausnutzen, sind Kehlkopf-, Lungen- und Mittelohrentzündung; in seltenen, besonders schweren Fällen auch eine Gehirnentzündung, die sich durch neuerliches Auftreten von hohem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Krämpfen bemerkbar macht. Außerdem führen Masern zu einer Verminderung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Tuberkulose.

Vorbeugend sollten heutzutage möglichst alle Kinder geimpft werden, und zwar sinnvollerweise in Form der kombinierten Masern-Mumps-Röteln-Schutzimpfung.

Zur Behandlung verordnet der Arzt gewöhnlich fiebersenkende Mittel, hustenstillende Medikamente und reichlich Flüssigkeitszufuhr (Obstsäfte, Tee). Zur Verhütung einer Lungenentzündung soll das Krankenzimmer gut gelüftet werden. Wegen der vielfach begleitenden Bindehautentzündung ist grelles Licht abzuschirmen. Treten die erwähnten bakteriellen Begleitkrankheiten auf, so bekämpft man diese mit Antibiotika.

Abbildungen

  • Masern1_Measles_enanthema.jpg
  • Masern2_Morbillo.jpg

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