Lexikon

Rauchvergiftung

Definition Rauchvergiftung

auch bekannt als: Kohlengasvergiftung

Rauchvergiftung Eine der häufigsten Vergiftungen mit bei der Verbrennung entstehenden Gasen ist diejenige mit Kohlenmonoxid. Das hat mehrere Gründe: Einerseits ist Kohlenmonoxid geruch- und geschmacklos, so dass man seine Anwesenheit nicht bemerkt; andererseits ist es vielfach noch im herkömmlichen Leuchtgas enthalten und kann zudem bei ungenügender Verbrennung im Ofen, also bei schlechtem Zug, entstehen oder durch offene Fugen im Ofen entweichen. Ebenso kann es sich, als Bestandteil der Auspuffgase, bei laufendem Motor in der geschlossenen Garage ansammeln. Schließlich darf man nicht vergessen, dass es auch in nicht unerheblichen Mengen im Zigarettenrauch vorhanden ist. Manche unangenehmen Symptome nach zu starkem Rauchen, wie Kopfschmerzen und Brechreiz, sind wohl auf eine leichte Kohlenmonoxidvergiftung zurückzuführen.

Atmet ein Mensch Kohlenmonoxid ein, so gelangt es ebenso in sein Blut wie der eingeatmete Sauerstoff, und beide Substanzen stürzen sich nun auf die roten Blutkörperchen, um sich mit deren Blutfarbstoff zu verbinden. Dabei geht das Kohlenmonoxid mit dem Hämoglobin eine so feste Bindung ein, dass der Sauerstoff seinerseits keine Möglichkeit mehr hat, sich daran zu binden, um dadurch zu den Zellen des Körpers zu gelangen, wo er gebraucht wird. Stirbt ein Mensch an einer Kohlenmonoxidvergiftung, so geht er also eigentlich an einer inneren Erstickung, d. h. an einem Mangel an Sauerstoff, zu Grunde.

Die ersten Anzeichen einer Kohlenmonoxidvergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Eine kurz darauf einsetzende Gliederschwäche lässt häufig den Versuch scheitern, den Ort der Gifteinwirkung zu verlassen. Mit zunehmender Vergiftung kommt es zur Schmerzlosigkeit, zum Verlust des Bewusstseins, zu Atemstillstand und schließlich nach wenigen Minuten zum Tod. Auffallend ist dabei das auf die himbeerrote Farbe des Blutes zurückzuführende blühend frische Aussehen der Vergifteten. Viele Vergiftungen passieren im Schlaf, da der schlafende Mensch die Kohlenmonoxidvergiftung nicht wahrnimmt.

Erste Hilfe: Bei Verdacht auf Leuchtgasvergiftung niemals mit brennendem Licht oder Feuer den gasgefüllten Raum betreten, da erhebliche Explosionsgefahr besteht! Als erste Maßnahme Fenster und Türen weit öffnen! Der Verunglückte ist schnellstens an die frische Luft, etwa in die Nähe eines Fensters, zu transportieren. Dort soll der Helfer sofort mit künstlicher Atmung beginnen. Außerdem sind möglichst umgehend Arzt, Feuerwehr und Polizei zu benachrichtigen! Der Arzt wird dann die künstliche Atmung übernehmen und den Verunglückten mit Hilfe eines Sauerstoffapparates unter Druck reinen Sauerstoff einatmen lassen. Dadurch gelingt es oft, das fest haftende Kohlenmonoxid vom Blutfarbstoff »wegzudrücken«. Der Arzt kann außerdem noch Mittel injizieren, die das infolge der Vergiftung oft bereits geschädigte Atemzentrum im Gehirn wieder anregen.

Weitaus weniger dramatisch, jedoch durchaus ernst zu nehmen, verläuft die Vergiftung mit Kohlendioxid, bei der erst ab einer Konzentration von 8-10 Prozent in der Luft Beschwerden auftreten. Der Betroffene klagt dann über Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot und Herzklopfen. Bei stärkeren Vergiftungen treten Krämpfe und Bewusstlosigkeit auf; eine Luftkonzentration von 20 Prozent wirkt sofort tödlich. Die einzig wirksame Behandlung besteht auch hier im Einatmen von reinem Sauerstoff. In schweren Fällen ist eine künstliche Beatmung notwendig.