Lexikon

Blutvergiftung

Definition Blutvergiftung

auch bekannt als: Sepsis

Blutvergiftung Von Blutvergiftung spricht man, wenn krankheitserregende Bakterien, vor allem Streptokokken, sowie die von ihnen produzierten Giftstoffe von einer örtlich begrenzten Entzündung aus in die Blutbahn gelangen und mit dem Blutstrom im ganzen Körper verteilt werden. Ein derartiges Ereignis wird naturgemäß durch eine Abwehrschwäche des Organismus erheblich begünstigt. Besonders gefürchtet sind durch eine Blutvergiftung entstandene Bakterienansiedelungen, die eine Hirnhautentzündung, einen Gehirnabszess, einen Lungenabszess oder eine Knochenmarkentzündung hervorrufen.

Die typischen Krankheitserscheinungen sind: hohes intermittierendes Fieber (rascher Anstieg auf hohe Grade, Abfall innerhalb von 24 Stunden auf fast normale Temperaturen und erneuter Fieberanstieg), Schüttelfrost, deutlich beeinträchtigtes Allgemeinbefinden (blassgraue Hautfarbe; trockene, belegte Zunge; schlechtes Aussehen), Puls- und Atembeschleunigung, Hautausschläge, eventuell auch Durchfälle, Erbrechen, Gelbsucht, Gelenkschwellungen. Meist kann der Arzt bei der Untersuchung des Kranken zudem eine Milzschwellung tasten. Die Diagnose wird durch Nachweis von Bakterien im Blut gesichert (Blutkultur). Als lebensgefährliche Komplikation ist ein schwerer Schock zu befürchten. Die Behandlung besteht in der operativen Ausschaltung des Ausgangsherdes und in der Vernichtung der im Blut kreisenden Bakterien mit hoch dosierten Antibiotika.