FSME Die Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss ist eine Viruserkrankung, die auch auf das gesamte Gehirn übergreifen kann. Mit dem Virus infizierte Zecken treten bevorzugt an Waldrändern mit angrenzenden Wiesen, Waldlichtungen, Bach- und Flussauen, Schonungen mit Unterholz und Hecken, Übergängen von Laub- zu Nadelwald und Hoch- zu Niederwald auf, wobei die Zeckenaktivität in den Monaten Mai/Juni besonders hoch ist. Vor allem in Süddeutschland, Österreich und Tschechien beherbergen viele Zecken die FSME-Viren im Blut, so dass die Frühsommer-Meningoenzephaltitis dort häufiger vorkommt als in anderen Regionen. Feuchte Sommer und milde Winter fördern die Vermehrung der Zecken. Deren Biss ist durch die betäubende Eigenschaft ihres Speichels schmerzlos und wird zumeist gar nicht bemerkt.
Besonders gefährdet sind Menschen, die sich viel in der freien Natur aufhalten, wie zum Beispiel Landwirte, Waldarbeiter, Pilzsammler und Jäger, denn die Zecken, die sehr lange ohne Nahrung auskommen können, leben auf Pflanzen und lassen sich von dort auf ihr Opfer hinabfallen, um Blut zu saugen. Allerdings darf man das Risiko der Erkrankung nicht überbewerten. Bestenfalls eine von 100 Zecken ist Virusträger, und von diesen gibt auch nur jede 10. die Viren beim Blutsaugen weiter. Von den infizierten Menschen erkranken wiederum nur 10 Prozent, und von diesen höchstens jeder 10. schwer. Die Sterblichkeit beträgt in Westeuropa 1-2 Prozent, in Osteuropa - bedingt durch einen aggressiveren Subtyp des FSME-Virus - 23-40 Prozent.
Charakteristisch ist der Krankheitsverlauf in 2 Phasen:
Eine ursächliche Therapie der FSME gibt es nicht. Die Behandlung beschränkt sich auf Bettruhe und Bekämpfung der einzelnen Krankheitserscheinungen. Isolierungsmaßnahmen sind nicht erforderlich, da keine Übertragung des Erregers von Mensch zu Mensch erfolgt.
Am Körper haftende Zecken müssen sofort aus der Haut herausgedreht werden. Das früher empfohlene Beträufeln mit Öl, Klebstoff, Azeton oder ähnlichem sollte unbedingt unterlassen werden, da es die Zecke in ihrem Stress veranlasst, noch mehr erregerhaltigen Speichel abzusondern. Große Bedeutung kommt der Vorbeugung zu: Durch Beruf oder Freizeitbeschäftigung gefährdete Menschen sollten sich einer Schutzimpfung unterziehen. Hierzu steht ein wirksamer, gut verträglicher Totimpfstoff zur Verfügung. Nach 3 Teilimpfungen, die sich über 1 Jahr erstrecken, ist alle 3 Jahre eine Auffrischimpfung vorzunehmen. Bei Kindern kann die Impfung ab 18 Monaten vorgenommen werden.
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