Krupp-Syndrom Sammelbegriff für alle besonders im Kleinkindesalter auftretenden Erkrankungen der Atemwege mit den Symptomen bellender Husten, pfeifendes Atemgeräusch beim Einatmen und Atemnot. Hierher gehören:
1. der echte Krupp bei Diphtherie des Kehlkopfes;2. der Pseudokrupp als Folge einer verengenden Kehlkopfentzündung.
Während der echte Krupp als Folge der Diphtherie-Schutzimpfung sehr selten geworden ist, spielt der Pseudokrupp nach wie vor eine große Rolle. Die akut verlaufende Entzündung des Kehldeckels und des umgebenden Bereiches, die zu einer Schleimhautschwellung unterhalb der Stimmbänder führt, kommt fast nur bei Kindern bis zum 10. Lebensjahr vor. Meist entsteht sie auf dem Boden einer Infektion mit Viren, selten mit Bakterien; auch allergische Ursachen sowie Stress und Umweltfaktoren (z. B. Luftverschmutzung) werden als Ursachen diskutiert. Zu Schluckbeschwerden und Speichelfluss tritt in schweren Fällen eine deutliche Atemnot hinzu. Ein Pseudokrupp kann im Zusammenhang mit Masern, Keuchhusten, Scharlach und Grippe vorkommen. Ob dieses Krankheitsbild aufgrund zunehmender Umweltverschmutzung tatsächlich in den letzten Jahren dramatisch zugenommen hat oder nicht, konnte bis jetzt statistisch noch nicht gesichert werden. Unter den Luftschadstoffen wird besonders dem Schwefeldioxid eine schädigende Wirkung auf die Kehlkopfschleimhaut zugeschrieben; aber auch Staub, Kohlenmonoxid, Ozon und Zigarettenrauch dürften eine Rolle spielen. Dabei machen offenbar nicht so sehr erhöhte Mittelwerte über längere Zeit, sondern vielmehr kurzzeitige Spitzenwerte dieser Luftschadstoffe krank.
Therapeutisch ist vor allem wichtig, das Kind zu beruhigen. Das weitere Vorgehen richtet sich nach dem Schweregrad der Atemnot. Oft genügt es, das Fenster zu öffnen, frische, kalte Luft ins Zimmer zu lassen und nasse Tücher aufzuhängen. Gehen die Beschwerden daraufhin nicht zurück, so ist die Gabe von kortisonhaltigen Zäpfchen, in schwereren Fällen auch die Inhalation von speziell zubereitetem Adrenalin notwendig. Da die Schwellung im Bereich des Kehlkopfes zu bedrohlicher Atemnot führen kann, sollte der ärztliche Notdienst aufgesucht werden, wenn sich die Atemsituation unter den eingeleiteten Maßnahmen nicht bessert.