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Typhus

Definition Typhus

Typhus Durch Infektion mit Bakterien der Art »Salmonella typhi« verursachte Allgemeinerkrankung mit hohem Fieber und Durchfällen. Die Salmonellen werden mit der Nahrung aufgenommen, lösen in der Darmwand eine Erkrankung des Lymphgefäßsystems aus und dringen von dort in den Blutstrom ein. Sie stammen von einem anderen Menschen, der sie ausscheidet, ohne dabei jedoch selbst an Typhus erkrankt sein zu müssen. Personen, die ohne erkennbare Krankheitserscheinungen in ihrem Darm Typhusbakterien beherbergen - man bezeichnet sie als »Dauerausscheider« -, sind gelegentlich, sofern sie mit Lebensmitteln zu tun haben, die Ansteckungsquelle für zahlreiche andere Menschen.

Die Krankheitserscheinungen beginnen etwa 2 Wochen nach Aufnahme der Erreger mit langsam ansteigendem Fieber und heftigen Kopfschmerzen. Nach 5-7 Tagen hat das Fieber, das bis dahin täglich angestiegen ist, seinen Höhepunkt erreicht. Von da ab bleibt es weitere 2 Wochen lang ständig auf dieser Höhe, um dann im Lauf der 4. Krankheitswoche wieder langsam abzusinken. Zu Beginn der 2 Wochen mit ständig hohem Fieber treten infolge Erkrankung der Darmschleimhaut Durchfälle auf. Zugleich bedingen die ins Blut gelangenden Erreger-Giftstoffe eine starke Benommenheit, die bis zum richtiggehenden Delirium führen kann. Diese Giftstoffe sind auch die Ursache eines Ausschlags von kleinen, besonders auf der Bauchhaut auftretenden roten Flecken, die man Roseolen nennt. Infolge zahlreicher Geschwüre in der Darmschleimhaut treten Darmblutungen auf. Daneben besteht ständig die Gefahr, dass ein solches Geschwür durch die Darmwand durchbricht und eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung auslöst. In der 4. Krankheitswoche, in der die Temperatur langsam zur Norm zurückkehrt, »reinigen« sich die Darmgeschwüre, die Benommenheit schwindet, und mit Ende dieser 4. Woche ist die Typhuserkrankung - bei unkompliziertem Verlauf - überstanden.

Die Typhusbakterien und ihre Giftstoffe, die mit dem Blutstrom zu anderen Organen gelangen, können im Verlauf der Erkrankung oder auch danach zu sehr verschiedenen weiteren Krankheiten führen. So kommt es gelegentlich zu Kreislaufschäden, Venenthrombosen, Schädigungen des Innenohrs mit Schwerhörigkeit, Gehirnhaut-, Nerven- oder Gallenblasenentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung sowie Entzündungen der Harnblase, des Nierenbeckens, des Knochenmarks oder der Knochenhaut. All diese Komplikationen können den typischen Verlauf einer Typhuserkrankung erheblich verändern.

Es gibt jedoch auch Menschen, bei denen die Typhusinfektion ohne wesentliche Krankheitserscheinungen abläuft und bei denen erst eine Stuhl- oder Blutuntersuchung ergibt, dass sie Typhusbakterien beherbergen bzw. eine Typhusinfektion überstanden haben.

Wegen der möglichen Komplikationen und um die Weiterverbreitung der Krankheitserreger zu verhüten, sollte die Behandlung im Krankenhaus durchgeführt werden. Dabei kommt es vor allem auf sorgsame Krankenpflege, zweckmäßige Ernährung und fortlaufende Stützung von Herz und Kreislauf an. Daneben haben sich gegen Typhus Antibiotika als hervorragend wirksam erwiesen. Die Kranken müssen isoliert, Wäsche und Ausscheidungen laufend desinfiziert werden. Von großer Bedeutung ist die Identifizierung und Behandlung der gesunden Dauerausscheider, die die Hauptinfektionsquelle darstellen; erst nach 10 Stuhlproben ohne Erreger gelten sie als frei von Salmonellen.

Bei Reisen in Risikogebiete - d. h. in fast alle tropischen und subtropischen Länder - sollte zuvor eine aktive Schutzimpfung erfolgen, die einen 90-prozentigen Schutz bietet. Darüber hinaus sollten unbedingt die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen der Tropenhygiene eingehalten werden.

Abbildungen

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