Lexikon

BSG

Definition BSG

auch bekannt als: Blutsenkung, Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, BKS

BSG Die Messung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit ist eine einfache, aber wichtige Methode der ärztlichen Diagnostik. Aus der gestauten Ellenbogenvene entnommenes Blut wird durch eine Natriumzitratlösung ungerinnbar gemacht und in dünne, senkrecht aufgestellte Glasröhrchen gefüllt. In diesen sinken die Blutkörperchen langsam nach unten und bilden eine dunkelrote Blutsäule, die scharf vom darüber liegenden Blutplasma getrennt ist. Nach einer Stunde wird abgelesen, um wie viele Millimeter sich die Blutzellen abgesetzt haben. Die Normalwerte betragen beim jüngeren Mann bis 15 mm, beim älteren bis 20 mm; bei der jüngeren Frau bis 20 mm, bei der älteren bis 30 mm. Höhere Werte (BSG-Beschleunigung) werden bei folgenden Erkrankungen gefunden: Autoaggressionskrankheiten, rheumatisches Fieber, Krebs, akute und chronische Infekte. Veränderungen in der Zusammensetzung der Bluteiweißkörper, nephrotisches Syndrom, Blutvergiftung, Anämie. Auch in der Schwangerschaft ist die BSG mäßig beschleunigt.

Bei folgenden Infekten ist die BSG oftmals nicht erhöht: bei einigen Stadien der Tuberkulose; zu Beginn eines Typhus oder Paratyphus; eventuell bei Virusinfekten, insbesondere bei der spinalen Kinderlähmung. Eine normale BSG schließt also eine Krankheit nicht aus. Eine Verlangsamung der BSG findet man bei der Polyzythämie, der Polyglobulie, der Herzschwäche, manchen Gelbsuchtformen und akuten Allergien.