Lexikon

Magenschmerzen

Definition Magenschmerzen

Magenschmerzen Während die gesunde Magenschleimhaut unempfindlich ist, treten bei Störungen und Erkrankungen des Magens Schmerzen unterschiedlicher Intensität auf. Vor allem bei Kindern im Spiel- und Schulalter kommen sich wiederholende kolikartige Leibschmerzen sehr häufig vor. Da es sich immer um eine akute Erkrankung von Bauchorganen handeln kann, die einen chirurgischen Eingriff erfordert (z. B. um eine Blinddarmentzündung), ist grundsätzlich eine ärztliche Beratung erforderlich. Auch bei Krankheiten wie Mandelentzündung, Grippe, Masern und verschiedenen Harnwegserkrankungen klagen Kinder häufig über Bauchschmerzen. Hier kann nur der Arzt entscheiden, weiche Ursache tatsächlich vorliegt. Psychisch und vegetativ labile Kinder reagieren auf verschiedene Reize häufig mit »Nabelkoliken«, die plötzlich aus vollster Gesundheit heraus auftreten und so heftig sein können, dass sich die blassen Kinder vor Schmerzen krümmen und gelegentlich auch erbrechen. Auf keinen Fall darf man derartige Beschwerden missachten, denn zum einen kann sich hinter dieser Symptomatik eine Epilepsie oder Migräne verstecken, und zum anderen kann auch ein nervöses Kind, das schon öfter derartige Nabelkoliken hatte, eines Tages an einer akuten Blinddarmentzündung erkranken. Diese beginnt nicht selten mit Übelkeit und leichten Beschwerden im Oberbauch, die sich erst nach Stunden oder Tagen in den rechten Unterbauch verlagern.

Beim Erwachsenen darf man Magenschmerzen nur dann einem so genannten Reizmagen zuschreiben, wenn durch eine ärztliche Untersuchung organische Magenkrankheiten wie Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür ausgeschlossen worden sind. Ein empfindlicher, schwacher oder träger Magen kann äußere oder innere Ursachen haben. Zu den äußeren gehören der Missbrauch von Nikotin, Alkohol, Kaffee und gewissen Medikamenten; zu reichliche, fette, stark gewürzte Mahlzeiten; zu hastiges Essen oder Luftschlucken; zu den inneren seelischen Störungen Stress und nervöse Verkrampfung. Da der Magen auf derartige Reize häufig mit verstärkter oder verminderter Tätigkeit und Absonderung von Magensaft reagiert, sind die Beschwerden vielfältig: Schmerzen oder Druck in der Magengegend, besonders nach Mahlzeiten oder Aufregungen; Neigung zu Sodbrennen, saurem Aufstoßen und Völlegefühl; Übelkeit und Appetitlosigkeit; Anfälligkeit gegen Diätfehler. Wichtig zu wissen ist zudem, dass auch ein Herzinfarkt mit Schmerzen in der Magengrube beginnen kann.