Lexikon

Serumkrankheit

Definition Serumkrankheit

Serumkrankheit Krankheitserscheinungen, die durch Überempfindlichkeit gegen fremde Eiweißstoffe ausgelöst werden. Da bei der Injektion von artfremdem Serum mit dem Auftreten einer allergischen Reaktion zu rechnen ist, muss man bei der Wiederholung von Seruminjektionen - z. B. bei der Impfung gegen Diphtherie oder Wundstarrkrampf - das Serum einer anderen Tierart verwenden. Doch auch ein solcher Wechsel der Tierart bietet keinen absoluten Schutz vor dem Auftreten einer Serumkrankheit, von der Personen, die zu allergischen Reaktionen (Heufieber. Asthma, Nesselsucht) neigen, besonders bedroht sind.

Man unterscheidet 2 Formen:

  • Der Serumschock (anaphylaktischer Schock), mit dem vor allem bei einer Zweitinjektion 10 Tage bis 4 Monate nach der Erstinjektion zu rechnen ist, tritt während oder kurz nach der Injektion von Fremdserum oder von bestimmten Medikamenten auf. Es kommt zu Atemnot und Kreislaufschwäche: nach wenigen Minuten kann unter Krämpfen der Tod eintreten. Heute hält der Arzt bei Seruminjektionen entsprechende Injektionen zur Notfalltherapie bereit.
  • Die Serumkrankheit im engeren Sinn tritt gewöhnlich 8-12 Tage nach der Injektion von artfremdem Serum auf. Zuerst zeigt sich an der Injektionsstelle ein juckender Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreiten kann: weitere Symptome sind Fieber, Anschwellung der Lymphknoten, Gelenkschmerzen, Atembeschwerden, Durchfälle und Erbrechen. Die Erscheinungen halten nur wenige Tage an, danach heilt die Serumkrankheit ohne Folgen aus. Zur Behandlung stehen dem Arzt Antihistaminika, Corticosteroide (Kortison) und Kalzium zur Verfügung.