Lexikon

Cholangitis

Definition Cholangitis

auch bekannt als: Gallengangsentzündung

Cholangitis Die Gallengänge verlaufen innerhalb, aber auch außerhalb der Leber und leiten die dort gebildete Galle in die Gallenblase. Ihre Entzündung ist fast immer Folge einer durch eine Abflussbehinderung verursachten Gallestauung, die wiederum das Aufsteigen von bakteriellen Infektionen aus dem Dünndarm begünstigt. In der Regel ist bei einer Gallengangsentzündung das umgebende Lebergewebe mitbeteiligt. Die Krankheit kann relativ mild, andererseits aber auch außerordentlich heftig verlaufen und zur Bildung von Leberabszessen (Eiteransammlungen in der Leber), ja sogar zur Blutvergiftung führen. Wird die Gallengangsentzündung nicht rechtzeitig, d. h. im akuten Stadium, behandelt, entwickelt sich daraus häufig eine chronische Verlaufsform, die über lange Zeit hinweg immer wieder aufflackert.

Bei der akuten Gallengangsentzündung klagen die Patienten über Schmerzen im rechten Oberbauchgebiet und häufig auch über quälenden Juckreiz, der vermutlich durch die ins Blut übertretenden Gallensäuren ausgelöst wird. Hinzu kommen Gelbsucht, Fieber und Schüttelfrost. In schweren Fällen kann die Krankheit sogar zur Einschränkung der Nierenfunktion und zum Kreislaufversagen im Sinn eines Schocks führen. Die Beschwerden bei der chronischen Verlaufsform sind geringer; oft machen den Betroffenen vor allem Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit zu schaffen.

Bei der akuten Verlaufsform ist die Leber vergrößert und druckempfindlich. Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (Blutsenkung) und Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind erheblich erhöht. Bestimmte Enzyme, die eine Gallestauung anzeigen, finden sich vermehrt, und zudem steigt die Konzentration des Gallenfarbstoffs Bilirubin im Blut deutlich an. Bei der chronischen Gallengangsentzündung kommen zur Erkennung vor allem die Ultraschalldiagnostik sowie die Röntgendarstellung mit Kontrastmitteln infrage. Um sicherzugehen, ist jedoch bisweilen eine zusätzliche Bauchspiegelung (Laparoskopie) erforderlich.

Zur Behandlung muss ein eventuell vorliegendes Abflusshindernis der Galle - gegebenenfalls operativ - entfernt werden. Außerdem behandelt man die Krankheit mit krampflösenden und schmerzlindernden Medikamenten und vor allem mit Antibiotika.