Lexikon

Krampfadern

Definition Krampfadern

auch bekannt als: Varizen

Krampfadern Krankhafte Erweiterung oberflächlicher Beinvenen. Dadurch, dass die meisten Menschen heutzutage zu viel sitzen und stehen und sich zu wenig bewegen, wird der Blutrücktransport aus der unteren Körperhälfte in Richtung Herz erheblich erschwert. Das Blut staut sich besonders in den Venen der Beine und weitet diese allmählich aus. Bei Menschen, die zudem noch unter einer allgemeinen Bindegewebsschwäche leiden, macht sich diese Ausweitung besonders stark bemerkbar, sodass die betroffenen Venen als dicke, teilweise geschlängelte und örtlich sackartig ausgebuchtete Stränge, vor allem im Unterschenkelbereich, hervortreten. Sind diese Veränderungen ausgedehnt und umfassen größere Beinanteile, so spricht man von Varikose. Unterstützt wird die Krampfaderentstehung durch Übergewicht und besonders durch eine Schwangerschaft; auch hormonelle Einflüsse und Stoffwechselerkrankungen wie die Zuckerkrankheit spielen ursächlich eine Rolle.

Auf dem Boden von Krampfadern entsteht nicht selten eine Venenentzündung (Venenerkrankungen) mit unangenehmen Schmerzen und der Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose). Das ist deswegen gefährlich, weil ein solches Gerinnsel jederzeit mit dem Blutstrom fortgeschwemmt werden und dann irgendwo im Körper eine Arterie verstopfen kann (Embolie).

Meist verursachen Krampfadem, abgesehen vom unschönen Aussehen, wenig Beschwerden. Bisweilen kommt es - vor allem bei längerem Stehen - zu Schmerzen, ausgedehnten Schwellungen der Beine und nächtlichen Wadenkrämpfen. Außerdem können flächenhafte Blutansammlungen unter der Haut entstehen, wohingegen Blutungen nach außen eher selten sind. Eine unangenehme Komplikation ist das Auftreten eines Beingeschwürs (Ulcus cruris), das wegen der anhaltenden Blutstauung nur schwer heilt.

Vorbeugend sollten Menschen, die infolge Bindegewebsschwäche zu Krankheiten wie Eingeweidesenkungen und -brüchen sowie zu Plattfüßen neigen, Tätigkeiten meiden, bei denen sie viel stehen müssen.

Haben sich Krampfadern gebildet, so sind Kompressionsverbände anzuraten, die auf die Venen Druck ausüben und damit der Blutstauung entgegenwirken. Einen ähnlichen Effekt haben körperliche Aktivitäten - zum Beispiel Wandern, Radfahren oder Schwimmen - bei denen die Beine intensiv bewegt werden. Die Muskeltätigkeit drückt nämlich die erweiterten Venen ebenfalls zusammen und presst damit das Blut aus. Heiße Vollbäder und ausgedehntes Sonnenbaden sollten hingegen unterbleiben, da die Wärme den Flüssigkeitsaustritt ins Gewebe fördert. Bei ausgedehnten Krampfadern - vor allem, wenn diese Beschwerden bereiten - kann auch eine Verödung sinnvoll sein, bei der Medikamente in die Gefäßerweiterungen gespritzt werden, die dafür sorgen, dass das Gewebe schrumpft, sodass sich die Krampfadern gewissermaßen selbst abschnüren. Ein anderer operativer Eingriff, das sogenannte Varizenstripping, besteht darin, dass die erkrankten Venen aus der gesunden Umgebung herausgezogen werden.

Abbildungen

  • Krampfadern_Besenreiser.jpg

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