Thrombose Von einer Thrombose spricht man, wenn das Blut innerhalb eines Gefäßes gerinnt und dieses dadurch verstopft. Die Ursache liegt häufig in der Schädigung der Gefäßinnenwand, beispielsweise als Folgeeiner Venenentzündung (Venenerkrankungen), einer Arteriosklerose oder Verletzung. An einer solchermaßen veränderten, d. h. rau gewordenen Stelle im Gefäßinneren lagern sich nämlich sehr leicht Blutplättchen (Thrombozyten) an und verbacken zu einem festen Klumpen, der dann nach und nach zu einem Blutgerinnsel heranwächst. Eine andere auslösende Ursache sind Verwirbelungen des Blutstroms - zum Beispiel bedingt durch Krampfadern - oder eine sackartige Gefäßausbauchung, ein so genanntes Aneurysma. Auch dabei setzen sich - vergleichbar mit den seitlichen Sandaufhäufungen an einem strudelreichen Fluss - leicht Blutbestandteile ab und lassen so ein Gerinnsel entstehen. Schließlich kann auch die fehlerhafte Zusammensetzung des Blutes die Thrombusbildung heraufbeschwören, zum Beispiel dann, wenn das Blut zähflüssig wird, wie es unter anderem bei der Polyzythämie der Fall ist; oder wenn die im Blut kreisenden Gerinnungsfaktoren (Blutgerinnung) im Übermaß vorhanden sind, was - gleichsam als Reaktion des Organismus - mitunter im Anschluss an eine Operation vorkommt. Begünstigt wird die Thrombose zudem durch Übergewicht und ganz besonders durch Bewegungsmangel, was daran liegt, dass bei körperlicher Ruhe der den Blutstrom unterstützende Druck der Muskeln auf die Gefäße fehlt. Vor allem bei langer Bettlägerigkeit infolge einer schweren Krankheit müssen deshalb unbedingt geeignete Maßnahmen getroffen werden, um der Thrombusbildung vorzubeugen. Schließlich gibt es noch eine Reihe von hormonellen Einflüssen, die der Gerinnselentstehung innerhalb der Blutgefäße Vorschub leisten. Das erklärt, warum zum Beispiel Schwangere oder Menschen, die an hormonbedingten Krankheiten leiden, stärker gefährdet sind als andere.
Dass das Heranwachsen von Thromben innerhalb der Blutgefäße so gefährlich ist, beruht vor allem auf der Tatsache, dass jederzeit Teile eines Gerinnsels abreißen können. Diese werden dann mit dem Blutstrom in entfernte Organe verschleppt, bleiben dort hängen und verschließen ein wichtiges Gefäß. Eine auf derartige Weise zu Stande gekommene Blutgefäßverstopfung - man bezeichnet sie als Embolie - kann dramatische Folgen haben, da das von der Blutzufuhr abgeschnittene Gewebe rasch abstirbt, was, wenn das Gehirn betroffen ist, einen Schlaganfall, im Fall des Herzens einen Herzinfarkt auslöst.
Wie bereits erwähnt, bilden sich Thromben weitaus am häufigsten in geschädigten Beinvenen: in geringerem Ausmaß bereits bei Krampfadern und oberflächlichen Venenentzündungen, massiv verstärkt jedoch vor allem bei der Entzündung der tief im Beininneren verlaufenden Venen. Die Krankheitszeichen der Thrombose sowie die Maßnahmen zu ihrer Behandlung variieren - abhängig von Art und Ausmaß der Venenentzündung - ganz erheblich.
Um eine Gerinnung innerhalb der Blutgefäße zu vermeiden, müssen nach Operationen, nach einer Geburt, nach Unfällen und natürlich bei vorhandenen Venenkrankheiten eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden: Dazu gehört vor allem, dass sich die Betroffenen so bald wie möglich wieder bewegen und dass die blutrückführende Tätigkeit der Venen zusätzlich durch elastische Binden oder Gummistrümpfe unterstützt wird. Ist zu dickes Blut Grund für eine erhöhte Thrombosegefahr, so setzt man Medikamente, so genannte Antikoagulanzien, ein, die das Blut künstlich verdünnen bzw. mehr oder weniger ungerinnbar machen.