Fasten Zeitweilige freiwillige Einschränkung der Nahrungszufuhr zu Heilzwecken, durch die der Organismus gezwungen wird, auf seinen Reserven zurückzugreifen. Für die Durchführung einer Fastenkur ist die positive innere Einstellung eine unabdingbare Voraussetzung, denn zum Fasten gehören Abgeschlossenheit und Gelegenheit zu innerer Sammlung. Deshalb wird eine Fastenkur am besten in einer speziell dafür vorgesehenen Anstalt unter Führung eines erfahrenen Arztes durchgeführt. Weil das Blut beim Fasten mit den aus den Geweben gelösten Stoffwechselschlacken überschwemmt wird, kommt es meist am 3. oder 4. Tag zu massiven "Heilkrisen" mit Unlust, Mattigkeit, Schweißausbruch, nicht selten sogar mit Kreislaufstörungen, Fieber, Erbrechen und Durchfall.
Das Heilfasten ist bei allen Verdauungs- und Stoffwechselstörungen wie Verstopfung, Fettsucht und Gicht, aber auch bei Rheuma, Migräne, Arteriosklerose, Hypertonie (Bluthochdruck) und einer Reihe von Hautkrankheiten angezeigt. Es gibt jedoch auch Krankheiten, bei denen nicht gefastet werden soll. Hierzu gehören: Tuberkulose, Basedow-Krankheit, frischer Herzinfarkt, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, aber auch akute Infektionskrankheiten, entzündliche Leberleiden und Krebs. Während der Schwangerschaft darf allenfalls nur unter strenger ärztlicher Aufsicht gefastet werden.
Eine Fastenkur, bei der die Patienten täglich 2-2½ Liter kalorienfreie Getränke wie Tee, Mineralwasser oder Kaffee mit Süßstoff bzw. Zitronensaft erhalten, dauert in der Regel 2-3 Wochen. Unterstützend werden dabei häufig folgende Anwendungen verordnet: Packungen, Luft- und Sonnenbäder, Kneippkuren, Einläufe, warme Bäder, Atemgymnastik, Massage, Trockenbürsten und Spaziergänge. In besonders schweren Fällen von Übergewicht kann sogar eine Nulldiät angezeigt sein. Die fettsüchtigen Patienten erhalten dann nur Wasser, Mineralsalze und Vitamintabletten, sonst jedoch keinerlei Nahrung. Diese drastische Kur wird 2-4 Wochen lang durchgeführt; allerdings unbedingt unter klinischer Kontrolle und keinesfalls zu Hause auf eigene Faust. Die durchschnittliche Gewichtsabnahme beträgt dabei 6-8 Kilogramm pro Woche. Danach soll - ebenfalls unter ärztlicher Aufsicht - eine andere Abmagerungsdiät eingehalten werden. Besonders wichtig ist es, nach Beendigung des Fastens nur sehr behutsam und schrittweise wieder zu normaler Nahrungsaufnahme überzugehen; Diät.
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